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Tiny Houses: Bayreuth traut sich

Es gibt sie mit Flach- und mit Satteldach, mit Rädern oder ohne, aus Holz oder anderen Baustoffen. Tiny Houses sind flexibel, komfortabel und energieeffizient. Nur eines sind sie nicht: groß.

Stadtrat beschließt Modellversuch – Platz für bis zu 11 kleine Häuser

Das war deutlich: Der Stadtrat hat am Mittwoch ein Modellprojekt zur Realisierung von bis zu elf sogenannten Tiny Houses im Stadtgebiet beschlossen. Basis für diesen Beschluss war ein Antrag der beiden DU-Stadträte Gert-Dieter Meier und Dr. Wolfgang Gruber.

Gruber und Meier hatten in ihrem Antrag eigentlich mehr gewollt – nämlich die Ausweisung eines Areals speziell für „kleine Häuser“. Dem wollte am Ende weder die Verwaltung, noch die Stadtratsmehrheit folgen. Dafür, so die Mehrheitsmeinung, habe die Stadt viel zu wenig Flächen in ihrem Besitz. Zudem bezweifelten einige Mitglieder des Stadtrats die Notwendigkeit, dass sich diese neue Wohnform – GEO: „Leben auf kleinem Fuß“ – durchsetzen werde.

Einem Modellversuch freilich wollte sich der Stadtrat nicht widersetzen. Gert-Dieter Meier: „Dafür bin ich dankbar. Weil wir jetzt selbst nachvollziehen können, welche Vorteile diese neue Wohnform bietet und ob es auch Nachteile gibt.“

Platz für bis zu elf kleine Häuser

Die Verwaltung hat ein Areal in Oberobsang als Fläche für den Feldversuch ausgewählt. Dort soll Platz für bis zu sieben Tiny Houses sein. SPD-Fraktionschef Thomas Bauske hat zudem ein freies Baugrundstück in einem Baugebiet in Oberkonnersreuth vorgeschlagen, auf dem ebenfalls bis zur vier kleine Häuser Platz finden könnten. Dieser Vorschlag jedoch missfiel zehn Stadträten, weil nach ihrer Meinung dort keine Tiny Houses platziert werden sollten. Die Stadtratsmehrheit freilich sah das anders und befürwortete die Ansiedlung für den Fall, dass das städtische Grundstück nicht doch noch verkauft werden sollte. Das hätte den Vorteil, so Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, dass die Stadt das entsprechende Grundstück langfristig verpachten könne, ohne es verkaufen zu müssen. Somit hätte die Stadt weiter alle Optionen.

Es braucht eine Anlaufstelle

Bis wann die ersten Tiny Häuser in Bayreuth stehen werden, ist unterdessen offen. Denn es bedarf noch genauerer Planungen und Erhebungen. Die offenen Fragen sollen ressortübergreifend geklärt werden. Zudem soll in Kürze eine Anlaufstelle geschaffen werden, bei der sich mögliche Interessenten für einen Tiny-House-Standplatz in Bayreuth bewerben können. Das ist schon deshalb sinnvoll, weil es bereits Nachfragen nach Plätzen in Bayreuth gibt.

Es spricht viel für diese neue Wohnform

Gert-Dieter Meiers Fazit: „Ich freue mich sehr darüber, dass Bayreuth sich unserem Vorschlag konstruktiv angenommen hat – auch wenn nicht gleich das ganze Paket beschlossen wurde.“ Das könne sich ja noch ändern, wenn der Feldversuch erfolgreich verlaufe und es genügend Interessenten für „kleine Häuser“ in Bayreuth geben sollte. Deren Vorteil liegen für Meier auf der Hand: „Tiny Houses sind keine heruntergekommen Zirkuswagen, sondern komplett ausgebaute, multifunktionale Häuser; je nach Modell steckt da jede Menge Komfort drin, nur eben auf wenig Raum. Und weil diese neue Wohnform eben auch mobil sein kann – viele Tiny Houses stehen auf Rädern und lassen sich bei Bedarf auch transportieren – versiegeln sie nicht wertvolle Flächen. Selbstverständlich lassen sich Tiny Houses auch energieeffizient gestalten.“

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